Gesucht: KI-Manager! – Projektleitung neu gedacht.
Die Baustelle der Zukunft ist kein Ort mehr für überholte Projektrollen, ein neues Selbstverständnis ist gefragt.
Piotr Dawidowicz
Während Bauprozesse zunehmend digital, vernetzt und datengetrieben ablaufen sowie Planungsresultate in 3D geliefert werden, verharrt das Berufsbild des Projektleiters vielerorts im Denken von gestern.
Dabei hat sich die Rolle längst gewandelt – vom klassischen Planer hin zum Strategen im Dickicht von Informationen, Anforderungen und Abhängigkeiten.
Die Rolle erfordert ein neues Selbstverständnis: Projektleitung als «KI-Management». Gefragt sind Persönlichkeiten, die hybride Systeme orchestrieren, digitale Agenten steuern und kontextbezogenes Wissen nutzbar machen können.
Ein Ansatz hierfür ist die Kombination von intelligenten Assistenzsystemen mit generativer KI und Retrieval-Augmented Generation (RAG). Dies ermöglicht, Verträge, Protokolle oder Pflichtenhefte automatisch zu analysieren, Risiken zu erkennen und die Qualität zu bewerten – kontinuierlich und konsistent.
Damit wandelt sich die Projektleitung vom reaktiven Problemlöser zum aktiven Möglichmacher mit strategischer Ressourcenplanung, vorausschauender Qualitätssicherung und datenbasierter Risikobewertung. Dies alles unterstützt durch lernfähige Software, die aus abgeschlossenen Projekten neue Perspektiven generiert. Statt Excel-Chaos klar strukturierte Szenarien und fundierte Entscheidungen auf verlässlichen Grundlagen.
Die KI verändert nicht nur die Werkzeuge, sondern auch die Rollen. Lösungen gibt es viele – woran es oft mangelt, sind eine gute Grundlagen. Entscheidend ist daher nicht nur, dass wir KI einsetzen, sondern wie wir sie gestalten und führen.
Piotr Dawidowicz ist Bauingenieur, Gründer und Projektleiter bei nukleus.ch.