BIM – bei USIC Young Professionals
Am 10. Dezember 2014 findet unter dem Motto „BIM: von der Theorie in die Praxis“ an der Fachhhochschule Nordwestschweiz in Olten eine Veranstaltung der USIC – Young Professionals statt.
Die wichtigsten Grundlagen zum Thema BIM werden im Inputreferat durch Prof. Friedrich Häubi, Tromlitz Häubi GmbH, erörtert. Dabei werden Aspekte, wie die Abgrenzung zu CAD, Möglichkeiten für die Bauplanung, Realisierung und Nutzung sowie das Aufzeigen der Anwendungsgrenzen eine Rolle spielen.
Anschliessend stellt Peter Scherer, Amstein + Walthert AG, in einem Praxisbericht die Möglichkeiten von BIM als Hilfsmittel für interne Planungsprozesse und dessen Einfluss auf die Zusammenarbeit mit dem Architekten und Tragwerksplaner vor.
Unter dem Titel „BIM und höhere Planungssicherheit“ informiert Claus Maier von Ernst Basler + Partner AG über datenbasierte Planungsweisen und deren Vorteile für die Projektkoordination. In der anschliessenden Expertenrunde haben die Teilnehmenden die Möglichkeit Antworten auf noch offene Fragen zu erhalten und ausgewählte Punkte zu diskutieren. Zur Anmeldung und weiteren Informationen geht es hier [->Link]
Deutschland setzt BIM auf Digitale Agenda
Heute präsentierten die Bundesminister Dobrindt, de Maizière und Gabriel die ‚Digitale Agenda‘ (link) für Deutschland. In der Rubrik ‚Digitalisierung der Wirtschaft unterstützen und vorantreiben‚ wird auch auf BIM und die Digitale Fabrikation eingegangen. So wird hier ‚die Unterstützung der Digitalisierung des Bauens‘ zugesagt und der Bereich als wichtiger Zukunftsmarkt benannt.
Damit folgt die Deutsche Bundesregierung Vorbildern wie Dänemark (link) und Grossbritannien (link), welche ebenso bereits die „Digitalisierung des Bauens“ zur Regierungsaufgabe gemacht haben.
BIM-Studienreise DK 2014, Workshops, BIM-Labor und Bürobesichtigung
Von BIM-Erfahrungen anderer zu lernen, hilft die Potentiale und Herausforderungen bei der eigenen täglichen Arbeit zu erkennen. Dänemark kennt seit 2007 ein BIM-Gesetz. Nach sieben Jahren sind in Dänemark neue Geschäftsmodelle, konkrete Implementierungen und kritische Überarbeitungen entstanden. Und: Dänemark hat faszinierende neue Architektur und Ingenieurbauten.
Die Berner Fachhochschule (BFH) bietet eine Studienreise nach Kopenhagen an: intensive Weiterbildung vor Ort. Teilnehmer dieser Studienreise erhalten in Referaten zu jeweils ca. einer Stunde und anschliessender Diskussion (ca. 30 bis 60 Minuten) aktuelles Wissen persönlich vermittelt. Es werden dadurch spezifische Themen umfangreich erörtert. Zusätzlich finden Werkshops statt, welche das neue Input in den Schweizer Kontext übersetzen.
Bauherrenvertreter, Architekten und Ingenieure erläutern ihre Erfahrungen.
Zudem werden im BIM-Labor der DTU und im Büro Vandkusten die Konzepte direkt vertieft. Weiterlesen →
Erstes Schweizer BIMcamp am 8.Mai in Zürich

Mit 100 Teilnehmern ausgebucht findet am Do. 08. Mai 2014 das erste BIMcamp Schweiz in Zürich statt.
Die Ankündigung formuliert treffend die Ziele: „buildingSMART Schweiz, die ETH Zürich und die Berner Fachhochschule (BFH) führen das erste Schweizer BIMcamp in Zürich durch. Der eintägige Workshop vermittelt gezielt Anwenderwissen und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern. In vier gleichzeitig stattfindenden Expertenworkshops werden die Teilnehmer in kleinen Gruppen konkretes Wissen zu einer spezifischen Thematik erhalten.“ Weiterlesen →
Zusammenfassung des BIM-Seminar in Bern
Vergangenen Freitag erläuterten an einem BIM-Intensiv-Seminar der Berner Fachhochschule 7 Referenten aus Dänemark und der Schweiz Ihre Erfahrungen mit BIM. Die Teilnehmer aus Bauherrenvertretung, Architektur und Ingenieurwesen konnten den aktuellen Stand der Dinge und einen Einblick in die nahe Zukunft des BIM erhalten.
- BIM fängt auf der Anwendungsebene an
- die strategische Führung muss sich Bewusst sein, was „gebimmt“ wird
- kompakte Anleitungen (IDM) unterstützen die Effizienz
- man muss nicht alles informiert 3D modellieren
- dezentrale Modelle sind erfolgreicher
Die Themen im Einzelnen:
BIM-Einführung für Architekten, Ingenieure und Bauherren (Veranstaltungshinweis)

7 Referenten geben eine Einführungen zu BIM in einem Tag für Architekten, Ingenieure und Bauherren.
- Soeren Nielsen, Partner www.Vandkunsten.com Architekten AS , Kopenhagen; erläutert, wie sein Architekturbüro intern und extern mit erfolg auf die BIM-Arbeitsweise wechselte, warum mehr Wettbewerbe gewonnen wurden und was nicht funktioniert.
- Markus Giera, Gründer www.Kaulquappe.net GmbH, Zürich; erläutert anhand Schweizer Projekte die Vorteile und Herausforderungen digitaler interdisziplinärer Planung seitens Software und Mitarbeiter.
- Asbjoern Levring, Danish Technological Institute, Kopenhagen; erläutert die aktuellen Software-Tools zur Schaffung realer Mehrwerte für Architektur, Ingenieurwesen und Baustellenplanung. Er zeigt Tools wie Tally ( Lebenszyklusanalyse von Kieran Timberlake), Vasari (Intelligente Vorentwürfe) und Vico (u.a. Bauzeitenplanung).
- Dennis Kristensen, www.Strusoft.se AS Ingenieursoftware, Kopenhagen/Malmö; erläutert die akutellen Möglichkeiten vernetzter Ingenieur und Energie-Software bis hin zur Planung von Vorfertigungen. Strusoft entwickelte den ARCHICAD-Ecodesigner.
- Sieglinde Wesesslintner, Walder + Trüeb Engineering AG, Zürich; erläutert den Nutzen von vernetzten Daten im Facility Management (FM) für Betrieb und Szenarienplanung.
- Christian von Büren, BFH; zeigt die Potentiale für BIM-Arbeitsweisen in frühen Projektphasen zugunsten Bauherren und Architektur-Wettbewerben.,
- Odilo Schoch, BFH; ist Gastgeber und erläutert die Grundlagen der meist einfachen Implementierung von einzelnen Aspekten des BIM – und die Herausforderungen an Mitarbeiter und Verträge.
Ein Besuch bei der FABRICATE 2014

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Impressionen aus der zeitgleich eröffneten Ausstellung. |
Gestern endete die FABRICATE 2014, eine Konferenz von Forschern und Fachleuten, die sich den Themen rund um innovative, digital unterstütze Fertigungsprozesse und Design in den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen widmete. Die mit ca. 500 Teilnehmern ausverkaufte Veranstaltung dauerte 2 Tage und wurde durch den Lehrstuhl Architektur und Digitale Fabrikation der ETH Zürich organisiert.
Gegliedert durch vier Hauptvorträge wurden aktuelle Entwicklungen erläutert und im Kontext positioniert. Neil Gershenfeld (MIT) ging beispielsweise in seinem Vortrag auch auf gesellschaftliche Veränderungen durch digitale Planung ein. Achim Menges (Uni Stuttgart) berichtete von seinen umgesetzten Pilotprojekten die sich an Grundthesen der Bionik orientieren. So wurden spannende Themen zur Digitalen Planung von den theoretischen Grundlagen durch Mario Carpo (Yale) bis zur praktischen Anwendung aufgezeigt.
- der fertigungstechnisch idealen Formfindung von Fassaden,
- der Entwicklung robotergesteuerter Fertigungprozesse von Verbindungspunkten in Holz und Stahl.
- der Formbildung durch robotisch zugeschnittene Styroporblöcke die als Schalungselemente Einsatz fanden.
- grossformatiger 3D Druck mit Sandstrukturen
- dem Zustanzen und Formen von Blechen um ihnen statische Steifigkeit zu verleihen oder individuelle Formen zu gestalten.
- das Forschen an sich-selbst-organisierenden Strukturen
- erste Pilotprojekte zum Einsatz von Drohnen in der Montage
- innovative, robotische Schweisstechniken.
Zu empfehlen ist auch das gut gestaltete Buch zur Konferenz, die ‚proceedings‘. Die Vorträge der Referenten sind auf Englisch mit hochauflösenden Bildern versehen. Zudem gibt es Interviews mit den Hauptreferenten.
Buchtitel: FABRICATE, Negotiating Design and Making; Fabio Gramazio, Matthias Kohler, Silke Langenberg (eds.); 2014, gta Verlag, Link: https://books.gta.arch.ethz.ch/bookshop/ki.php/Novitaeten-51.html
Links:
Webseite der Fabricate: http://www.fabricate2014.org/
Twitter-Link: https://twitter.com/fabricate_2014
Twitter Hashtag: https://twitter.com/search?q=%23ethFAB14&src=hash
Der Fotostream von Orkun Kasap zeigt die Atmosphäre. Passend zur Veranstaltungen wurden die Namensschilder per 3D-Drucker ausgedruckt (siehe auch diesen Video).
BIM Leitfaden für Deutschland veröffentlicht

- Verständnis von BIM als Methodik
- BIM ist ein zeitgemässes Informationsmanagement als Qualitätssicherungs-System
- BIM eignet sich für grosse und kleine Firmen/Projekte
- das zentrale Dokument in dem BIM-Anwendung ist ein Projektabwicklungsplan (BIM execution plan)
- koordinierte Fachmodelle werden einem gemeinsamen und zentralen Gesamtmodell vorgezogen
- für die erfolgreiche BIM-Anwendung brauchen Mitarbeiter Kompetenzen betr. Software, Richtlinien und Arbeitsprozesse
- es sind partielle BIM-Implementierungen möglich
- es können Verlagerungen des Planungsaufwands in frühere Projektphasen stattfinden
- mit datentechnischer Problemen wird gerechnet
- die Verwendung verschiedene Dateiformate für unterschiedliche Disziplinen sind sinnvoll – die Zusammenführung erfolgt über IFC
- Benennung oder Empfehlung der Veränderungen in Verträgen (allerdings werden im Leitfaden verteilt vertragsrelevante Aspekte benannt!)
- Referenzprozesse für erfolgreiche BIM-Implementierung
- Benennung der koordinierenden Attribute in IFC-Bauteilen
Autor: Odilo Schoch
BIM als Thema an der Swissbau
In Basel startet heute die Swissbau 2014 erfolgreich. Viele Aussteller nehmen sich dem Thema BIM (Building Information Modeling) in der Schweiz an. Es geht um die digitale Unterstützung von Planung, Bau und Betrieb von Immobilien und Ingenieurbauwerken. Wir stellen Themen, Produkte und Firmen zusammen: Events und Aussteller.
Revit MEP als objektorientiertes Modellierwerkzeug für Fachplaner der Gebäudetechnik mit direkter Kompatibilität zu anderen Produkten der Revit-Familie.
Revit Architecture als objektorientiertes Modellierwerkzeug für Architekten, welches vor allem in angelsächsischen Raum zur Generierung von BIM-Modellen verwendet wird.
QTO – Quantity Take Off als universelles Werkzeug, welches clever projektbezogene Mengenermittlungen auf Basis diverse Dateiformate ermöglicht.
MuM Architekturpaket als Hilfestellung in der täglichen Arbeit.
Sofistik – Statiksoftware mit BIM-Fähigkeiten in Import, Export und Arbeitsweise.
Buch zu BIM, Vorteile, Hürden und Einführung im Büro

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„Building Information Modeling“ von El Dado und Demian (2011). |
Das kompakte Buch „Building Information Modeling Benefits, Obstacles, Adoption“ von Fathallah El Dado und Dr. Peter Demian (Lambert Academic Publishing, ISBN 978-3-8454-7585-1) ist eine Empfehlung für Planer, welche eine BIM-Implementierung in Ihrem Architektur- oder Ingenieurbüro koordinieren.
Die Autoren fassen Berichte Dritter geschickt zusammen, so dass man schnell, essentielle Erkenntnisse zu Implementierung, sowie den Vorteilen und Hürden von BIM erhält.
- es gibt grundsätzlich Widerstand gegenüber Veränderungen in etablierten Prozessen
- letztlich verlange ja niemand nach BIM, weder Bauherren noch Chefs.
- viele Bauherren wüssten nicht von den Vorteilen des BIM bzw. würden nicht mehr bezahlen wollen.
- die Investitionen in Software und Schulung stellen eine weitere Hürde dar
- das Interesse der jüngeren Mitarbeiter würde durch den starken Einfluss der (älteren) Chefs auf die gesamte Bürokultur eingeengt.
- zentrale Datenhaltung mit einer Software: Hierbei setzen Planungsfirmen auf möglichst eine sehr mächtige Software, welche viel Schnittstellenprobleme löst, allerdings von den Anwendern viel Kompetenz abverlangt. Dadurch ist die Implementierung schwieriger und evtl. teurer.
- die verteilte und referenzierte Datenhaltung: Dieser Ansatz ist oft bestehenden nicht „gebimmten“ Arbeitsabläufen ähnlich. Es werden die Softwaretools der einzelnen Planer autark belassen, so dass deren Funktionen nicht in eine zentrale BIM-Software integriert werden. Allerdings greift jedes Software-Paket über klare Schnittstellen [Dateiformate, Inhalte, etc.] auf die BIM-Daten des zu planenden Gebäudes zu. Als Nachteil wird die dadurch entstehende meist nicht-dynamische Verknüpfung der Daten aufgeführt: durch das Abspeichern in Dateien gehen vor allem die Vorteile stets aktueller Planungsdaten verloren: eine dynamische Dateneinbindung – wie sie zentrale Software ermöglicht – bietet hier Vorteile. In der verteilt-referenzierten Datenhaltung gehen dadurch leicht die aktuelle Änderungen wie beispielsweise der Mengenermittlungen verloren, da von der einen Software immer auch aktuelle Exportdateien gespeichert werden müssen. Durch cleverer Strukturierung von Daten und Arbeitsprozessen kann dieses Problematik aber aufgefangen werden .
- BIM-Implementierung durch Plug-Ins: Um die BIM-Daten zu erzeugen und zu analysieren gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kernsoftware durch Plug-Ins erweitert wird. Dazu muss die Software aber eine Programmierschnittstelle (API) haben. Dadurch kann eine im Büro noch nicht gelöste aber notwendige Durchgängigkeit von Daten ermöglicht werden. [Anmerkung swissBIM: die meisten CAD-Softwares haben eine solche API].
- Der Entwurf wird gesamtheitlich sichtbar und vereinfacht dadurch die Kommunikation der Planungsbeteiligten untereinander.
- Die Baubarkeit und Nutzung kann überprüft werden und wird durch Planungsalternativen gewertet.
- Der Bauablauf kann hinsichtlich Erstellungsprozess und des Kostenverlaufs sichtbar dargestellt werden.
- Externe Zulieferer von Bauteilen können frühzeitig im Dialog integriert werden.
- Im Gebäudebetrieb kann das Facility Management auf aktuelle Projektinformationen zurückgreifen, da diese „wie gebaut“ an den Bauherren übergeben sind.
Das Buch erschien 2011 und basiert auf einer Dissertation an der Loughborough University http://www.lboro.ac.uk/departments/cv/research/centres.html in Mittelengland. Unter vielen Büchern aus dem angelsächsischen Raum sticht es durch eine klare Sprache und eine saubere Zusammenfassung auf kompakten 28 Seiten hervor und lässt schwammige Visionen zu BIM erfreulich aus.
Die Kompaktheit des Buches verkürzt allerdings an einigen Stellen zu sehr, so dass Neueinsteiger in BIM den Eindruck gewinnen könnten, dass BIM immer ganzheitlich angedacht werden müsste. Ich sehe das Buch daher als Basis für eigene Argumentationen.
Autor: Odilo Schoch